Wacken ist, wie wikipedia weiß eine Gemeinde im Kreis Steinburg in Schleswig-Holstein. Vor allem ist Wacken aber das Metal-Festival schlechthin, was Wikipedia auch weiß. Und auch die beiden Metal-“Musiker“ Lord und Schlumpfi wissen dass. Und daher wollen sie nach Wacken. Kurz um darum dreht sich der Film „Lord & Schlumpfi – Der lange Weg nach Wacken“. Natürlich liegen da einige Steine im Weg, wobei der größte Stein wohl das mangelnde Talent der Beiden ist, und gerade Schlumpfi trotz redlichen Bemühens weder optisch noch musikalisch wirklich in die Metal-Head-Szene passt.  


Im Cineplex Neufahrn durften die Zuschauer jetzt diesen bayrisch-diabolischen Film genießen. Besonderes HighLight: Hauptdarstellern Tobias „Lord“ Öller und Andi „Schlumpfi“ Rinn waren ebenfalls anwesend, standen für Fragen zur Verfügung, und autogrammisierten die Fan-Artikel. Selbige standen allerdings nur in begrenzten Umfang zur Verfügung. Da bei vorangegangenen Events ähnlicher Art, die Bestände doch erheblich geplündert worden waren. Dem ein oder anderen mag das innovative Metaller-Duo ja durchaus bekannt sein. Denn auf youtube sind die beiden bereits seit längerem unterwegs und haben schon dort ein in den sechsstelligen Bereich gehende Anhängerschaft.
Für den Kinofilm hat man an die bereits ersten sechs Folgen sechs weitere Folgen angehängt. Damit bleibt, was wohl auch künstlerisch so beabsichtigt ist, der Episodenhafte Charackter erhalten, auch wenn die einzelnen Episoden durchaus zu einem Handlungsstrang verbunden sind. Trotzdem wünscht man sich gerade als Cineast der Boomer-Generation vielleicht doch mal einen durchgehenden Film mit Lord und Schlumpfi. Aber das lässt sich ja vielleicht auch machen. Am mangelnden Zuspruch würde es sicher nicht fehlen. Denn mittlerweile fährt der Film auch schon internationale Erfolge ein. Er läuft auch in Wien. Selbst in Schleswig Holstein sorgt der Film für gefüllte Kinosäle, und das ohne deutsche Untertitel, denn zumindest Grundzüge der bayrischen Mundart muss man schon enträtseln können. Können die Leute aber auch, wie Tobias „Lord“ Öller bestätigte: „Die haben auch an den richtigen Stellen gelacht.“ Offensichtlich ist die bayrische Produktion genau das, wonach der Neue Deutsche Heimatfilm immer gesucht hat.
Im Kinoformat kann vor allem die Mimik von Lord und Schlumpfi  eine ganz andere Wirkung entfalten. Der Kontrast zwischen dem herum zappelnden Schlumpfi und dem geradezu starr stoisch dasitzenden Lord, der vorwiegend seine Augen sprechen lässt ist noch viel beeindruckender als auf dem kleinen Bildschirm eines PCs oder Handys. Und wenn dann noch seine heißere rauchige Stimme durch den Saal dringt „Schnauze Schlumpfi“ dann ist man wirklich irgendwo auf dem Weg zwischen Tegernsee und Wacken.
Apropos „Schnauze Schlumpfi, durch die Verknüpfung der einzelnen Episoden überlagern sich die Running Gags und werden zu einem Stakkato des Humors. Lohnt sich also.